7. Bad Tölzer Kongress für betriebliche Gesundheit
Der „Einfluss von Unternehmenskultur und Gesundheit auf die Betriebsergebnisse“, konstatiert Bernhard Badura, Professor an der Uni Bielefeld, sei „hochbedeutsam“, aber „erstaunlich wenig beachtet“. Der Gesundheitswissenschaftler muss es wissen, er ist Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports, der die Ursachen für krankheitsbedingte Ausfalltage in Wirtschaft und Verwaltung analysiert. Gerade wenn es um die Einführung innovativer Technik geht, so ein zentraler Befund, hänge der Erfolg zu allererst von „Ideenreichtum, Gesundheit und Energieeinsatz“ der Manager und Mitarbeiter ab und von der Kultur ihrer „vertrauensvollen Kooperation“.
Diese Wechselwirkung thematisiert der 7. Bad Tölzer Gesundheitskongress „Digital, agil und gesund: Die Wachstums- und Wettbewerbsstrategien der Erfolgsunternehmen von heute“ am 21. September 2017. Er wird von der auf Innovation und Führungskultur spezialisierten LNE GmbH in Zusammenarbeit mit BARMER, Roche Diagnostic, Stadt Bad Tölz und vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. veranstaltet und wendet sich an Unternehmens- und Personalchefs, Betriebsleiter und Gesundheitsmanager. Berichte aus der betrieblichen Praxis und Erfahrungsaustausch fokussieren insbesondere die zwei Seiten von Digitalisierung und anderen Innovationen:
- Wachstumstreiber Nummer 1 für Geschäftsentwicklung und Zukunftssicherung unter Markt- und Wettbewerbsbedingungen, die sich permanent verändern,
- Herausforderung Nummer 1 für gesunde Führung in flexibler Arbeitsorganisation, die von Managern und Mitarbeitern kürzere Reaktionszeiten, Innovationsfähigkeit und eigenverantwortliche Selbststeuerung verlangt.
Persönliche Handlungsfähigkeit und psychische Gesundheit rücken daher zunehmend in den Fokus freiwilliger betrieblicher Gesundheitsförderung, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. In ihrem Positionspapier „Gesunde Mitarbeiter als Erfolgsfaktor“ zieht vbw Bilanz: „Firmen, die es schaffen, ihre Belegschaften fit zu halten, haben im Wettbewerb Vorteile.“
Da die digitale und flexible Arbeitswelt den Beschäftigten und Vorgesetzten neue Spielräume für Tempo, Erreichbarkeit und Anpassungsfähigkeit eröffnet, verschwimmen bei vielen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben. Die Auseinandersetzung mit dem Job endet nicht mit dem Büroschluss und am Werkstor. Umso mehr kommt es darauf an, dass sie – ein Kernthema des Kongresses – ihre Fähigkeit zur Selbststeuerung und Vorsorge gegen Überforderung und Stress stärken und dabei vom Arbeitgeber unterstützt werden.
Mehr noch als große Firmen, die mit „gesundheitsfördernden Strukturen“ arbeiten, das bestätigen die Erfahrungen von BARMER, müssen kleine und mittlere Unternehmen Führungskultur entwickeln, die Selbstmotivation, Innovationsbereitschaft und eigenverantwortliche Gesundheitsvorsorge fördern.